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Glasfaserinternet in ländlichen Gebieten: Ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Eine Kuh steht im Stall und trägt eine VR-Brille und Kopfhörer

Der Glasfaserausbau in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten vor allem in ländlichen Gebieten erhebliche Verzögerungen erfahren. Während andere Länder frühzeitig in den Ausbau moderner Glasfasernetze investierten, setzte Deutschland lange Zeit auf Übergangstechnologien wie DSL und Vectoring. Diese Entscheidungen führten dazu, dass viele ländliche Regionen infrastrukturell ins Hintertreffen gerieten. Doch was sind die genauen Gründe für diese Entwicklung?  

Warum hinkt der Glasfaserausbau hinterher?

Die Entscheidung, zunächst auf Übergangstechnologien zu setzen, wurde maßgeblich von der Bundesregierung und den zuständigen Ministerien getroffen. In den vergangenen 15 bis 25 Jahren lag der Fokus der deutschen Breitbandpolitik darauf, kurzfristig eine flächendeckende Grundversorgung sicherzustellen. So formulierte die Bundesregierung in ihrer „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ das Ziel, bis Ende 2018 eine flächendeckende Datenversorgung mit 50 Mbit/s im Download für alle Haushalte zu erreichen. Dieses Ziel wurde jedoch verfehlt.

  • Hohe Investitionskosten: Der Glasfaserausbau ist besonders in ländlichen Gebieten eine kostspielige Herausforderung. Die geringe Bevölkerungsdichte führt dazu, dass die Wirtschaftlichkeit pro Anschluss deutlich niedriger ist als in urbanen Zentren. Netzbetreiber scheuten sich daher oft vor den hohen Anfangsinvestitionen.
  • Fokus auf Übergangstechnologien: Statt frühzeitig auf Glasfaser zu setzen, wurde in Deutschland lange Zeit in bestehende Kupfernetze investiert, um diese mit Technologien wie DSL und Vectoring zu optimieren. Dies führte zwar kurzfristig zu Verbesserungen, verzögerte aber den notwendigen Ausbau zukunftssicherer Glasfasernetze.
  • Bürokratische Hürden: Langwierige Genehmigungsverfahren, komplexe Ausschreibungen und uneinheitliche Regelungen zwischen Bundesländern haben den Ausbau erheblich behindert. Diese administrativen Herausforderungen verlängern die Planungs- und Umsetzungszeit.
  • Mangelnde staatliche Förderung: In der Vergangenheit wurden nicht ausreichend Fördermittel bereitgestellt, um den Ausbau in ländlichen Regionen voranzutreiben. Erst in den letzten Jahren hat sich die öffentliche Hand verstärkt engagiert, um den Ausbau zu unterstützen und die digitale Kluft zu schließen.
  • Fehlender Wettbewerbsdruck: In einigen Regionen existierte über Jahre hinweg ein Monopol durch wenige Anbieter. Dies führte dazu, dass Innovation und Investitionen in die Netzinfrastruktur nur schleppend vorangetrieben wurden.

Diese Versäumnisse haben dazu geführt, dass ländliche Gebiete heute einen deutlichen Nachholbedarf haben. Laut Digitaler Dekade Europas sollen bis 2030 alle Haushalte mit einem Gigabit-Netz und alle besiedelten Gebiete mit 5G versorgt sein. Ein Gigabit-Netz ermöglicht Internetgeschwindigkeiten von mindestens 1 Gbit/s, was für schnelles Surfen, Streaming und digitale Dienste entscheidend ist. Ein Versprechen, das Deutschland einhalten kann?

Warum Glasfaser?

Glasfasertechnologie übertrifft alle anderen Breitbandtechnologien in Bezug auf Geschwindigkeit, Stabilität und Zukunftsfähigkeit. Mit Übertragungsraten im Gigabit-Bereich und einer nahezu unbegrenzten Kapazität bietet Glasfaser nicht nur die Grundlage für die aktuelle digitale Kommunikation, sondern auch für zukunftsweisende Anwendungen wie Smart Offices, Cloud-Computing und Industrie 4.0.  

Glasfaser vs. Kupfer: Ein Vergleich

Kriterium GlasfaserKupfer (DSL, Vectoring) 
GeschwindigkeitBis zu 1 Gbit/s oder mehrMeist unter 250 Mbit/s
StabilitätUnempfindlich gegenüber äußeren EinflüssenAnfällig für Störungen durch Wetter oder Alter
Latenz

Sehr geringe Verzögerungszeiten

Höhere Latenz, ungeeignet für Echtzeitanwendungen
NachhaltigkeitSkalierbar auf zukünftige AnforderungenBegrenztes Potenzial, da technisch ausgelastet
ReichweiteSignalverlust tritt kaum aufLeistung nimmt mit Entfernung vom Verteiler ab
EnergieverbrauchGering, da Nutzung von LichtsignalenMehr Energie benötigt, besonders über lange Distanzen

 

Die Vorteile von Glasfaser liegen klar auf der Hand: Unternehmen, die auf diese Technologie setzen, profitieren von einer zuverlässigen, schnellen und zukunftssicheren Infrastruktur. Im Vergleich dazu sind Kupferleitungen eine veraltete Technologie, die den Anforderungen moderner Unternehmen nicht mehr gerecht wird.

Vorteile für Unternehmen auf dem Land

1. Wettbewerbsfähigkeit sichern

Für Unternehmen in ländlichen Gebieten ist der Zugang zu Glasfaserinternet entscheidend, um mit urbanen Zentren konkurrieren zu können. Eine schnelle und stabile Internetverbindung ermöglicht:

  • Effizientere Prozesse: Durch den Einsatz von Cloud-Lösungen, Online-Zusammenarbeit und datenintensiven Anwendungen können Arbeitsabläufe optimiert werden.
  • Zugang zu internationalen Märkten: Besonders für mittelständische Unternehmen ist der digitale Marktzugang ein wichtiger Faktor, um Kunden weltweit zu erreichen.  

2. Smart Offices und Remote Work

Mit einer leistungsstarken Internetanbindung können Unternehmen innovative Arbeitsplatzkonzepte wie Smart Offices realisieren. Diese ermöglichen eine moderne Arbeitsumgebung, in der:

  • Remote-Arbeit effizient umgesetzt werden kann.
  • Teamübergreifende Kollaboration durch Videokonferenzen und digitale Plattformen erleichtert wird. Darüber hinaus verbessert eine solche Infrastruktur die Attraktivität für Fachkräfte, die zunehmend flexible Arbeitsmodelle erwarten.  

3. Fachkräfterekrutierung erleichtern

Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur macht ländliche Regionen für qualifizierte Arbeitskräfte attraktiver. Junge Talente und hoch qualifizierte Fachkräfte legen Wert auf Lebensqualität und digitale Vernetzung – sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich.

Innovation und wirtschaftliche Entwicklung

Glasfasernetze bieten nicht nur die Grundlage für bestehende Technologien, sondern fördern auch Innovation und wirtschaftliche Entwicklung:

  • Digitalisierung der Landwirtschaft: Durch den Einsatz von IoT (Internet of Things) und Sensorik können landwirtschaftliche Betriebe effizienter arbeiten und Ressourcen schonen.
  • Gründung neuer Unternehmen: Eine solide digitale Infrastruktur motiviert Gründer dazu, ihre Start-ups auch in ländlichen Regionen aufzubauen.

Daseinsvorsorge und Lebensqualität

Der Glasfaserausbau trägt nicht nur zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei, sondern verbessert auch die Lebensqualität der Bewohner. Smarte Lösungen im Gesundheitswesen, wie Telemedizin, oder im Bildungsbereich, wie digitale Lernplattformen, können durch Glasfaser effektiv genutzt werden.

Aktuelle Zahlen und Entwicklungen

Laut einer Studie des BMEL sind nur rund 10 Prozent der ländlichen Haushalte in Deutschland an Glasfasernetze angeschlossen. Im Vergleich dazu liegt der Anteil in urbanen Gebieten bei etwa 40 Prozent. Diese Diskrepanz verdeutlicht den Handlungsbedarf, um die digitale Kluft zwischen Stadt und Land zu schließen.

Erste Erfolge sind jedoch sichtbar: In den letzten Jahren ist der Glasfaserausbau in ländlichen Gebieten deutlich vorangeschritten. Das BMEL setzt sich aktiv für den flächendeckenden Ausbau ein und unterstützt Kommunen und Unternehmen mit gezielten Förderprogrammen.

Glasfaser als Basis für Zukunftsfähigkeit

Glasfaserinternet ist ein Schlüssel, um ländliche Gebiete zukunftsfähig zu machen. Für Unternehmen bedeutet dies, wettbewerbsfähig zu bleiben, Innovationen voranzutreiben und Fachkräfte zu gewinnen. Gleichzeitig profitieren die Einwohner von einer verbesserten Lebensqualität und neuen Möglichkeiten in Bildung, Gesundheit und Freizeit. Der Ausbau von Glasfaser ist daher nicht nur eine technische Aufgabe, sondern eine gesamtgesellschaftliche Investition in die Zukunft.

Gemeinsam in die digitale Zukunft

Die envia TEL engagiert sich für den Ausbau von Glasfaser in ländlichen Gebieten. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Lösungen zu erfahren und gemeinsam an einer digitalen Zukunft zu arbeiten.